Israel beschleunigt offenbar das Tempo, in dem es illegale palästinensische Bauten in Ostjerusalem beseitigen lässt. Erstmals seien nun auch im Fastenmonat Ramadan Gebäude abgerissen worden, beklagen Friedensaktivisten.
Israel hat weitere palästinensische Gebäude in Ostjerusalem abreißen lassen, die ohne Genehmigung errichtet wurden. Es handele sich um die ersten solcher Abrisse, die im islamischen Fastenmonat Ramadan vorgenommen worden seien, teilte die Organisation “Ir Amim” am Mittwoch mit. Bisher habe im Ramadan Zurückhaltung bei entsprechenden Maßnahmen geherrscht. “Ir Amim” (Stadt der Völker) setzt sich für ein friedliches Miteinander in Jerusalem ein.
Nach Angaben der Friedensaktivisten ließen israelische Behörden in der ersten Woche des Fastenmonats vier Gebäude abreißen. Betroffen seien mehrere Bauernfamilien. Der Schaden liege bei umgerechnet rund 1,9 Millionen Euro.
Das israelische Vorgehen schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall, erklärte “Ir Amim”. Statt anhaltender Abrisspolitik sei ein Plan nötig, der Palästinensern legales Bauen erlaube. Bürgerrechtler beklagen seit langem, dass es für Palästinenser unverhältnismäßig schwierig sei, Baugenehmigungen zu erhalten.