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Islamistische Attacke in Malaysia – Täter erschossen

Ein Terroranschlag erschüttert Malaysia. Anders als die Nachbarländer Philippinen und Indonesien war das muslimisch geprägte Malaysia bislang kein Ziel islamistischer Attacken.

Zwei tote Polizisten in Malaysia: Nach einem Terrorangriff auf eine Polizeistation am Stadtrand von Johor Bahru an der Grenze zu Singapur hat die Polizei den Attentäter bei einem Feuergefecht erschossen. Sieben Personen wurden als mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Terroristengruppe Jemaah Islamiyah (JI) festgenommen, berichten malaysische Medien (Freitag). Bei dem Anschlag in den frühen Morgenstunden seien zwei Polizisten getötet worden.

Der 21 Jahre alte Attentäter und mutmaßliche JI-Terrorist betrat die Polizeiwache laut Bericht mit einem Schwert. Er habe sich einer Poloizeipistole bemächtigt und geschossen. Das Motiv für den Angriff sei vermutlich der Waffendiebstahl selbst gewesen, zitieren Medien den Polizeichef, General Razarudin Husain. Man ermittele aber noch.

Ministerpräsident Anwar Ibrahim kündigte laut der regierungsamtlichen Nachrichtenagentur Bernama an, Regierung und Polizei würden entschlossen gegen jeden Versuch vorgehen, in Malaysia Chaos zu stiften. Zur Erhaltung des Friedens gebe es keine Kompromisse.

Jemaah Islamiyah ist laut Sicherheitsexperten mit der Terrorgruppe Al-Kaida verbunden, die die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA verübte. In Asien war die JI in den vergangenen Jahrzehnten für einige der tödlichsten Anschläge in Indonesien verantwortlich, etwa auf Bali 2002, als mehr als 200 Menschen getötet wurden. Auf das Konto der JI gingen auch Angriffe auf Hotels in Jakarta in den Jahren 2003 und 2009. Einige Beteiligte der dortigen Anschläge stammten aus Malaysia. Der indonesische islamische Kleriker Abu Bakar Baschir gründete die JI 1993, als er sich im Exil in Malaysia aufhielt.