Die Internetplattform abgeordnetenwatch.de hat ihr Frageportal zur anstehenden Landtagswahl in Thüringen am Dienstag freigeschaltet. Bis Ende August sei es Nutzern möglich, alle Direktkandidaten über das Portal online zu befragen und Fragen und Antworten anderer Nutzenden mitzulesen, sagte die Projektverantwortliche Louiza Charalambous in Hamburg zum Start des Angebots. Ziel sei es, mehr über die politischen Positionen der 271 Direktkandidaten und -kandidatinnen zur Landtagswahl am 1. September zu erfahren.
Alle Antworten bleiben laut Charalambous auch nach der Wahl im Internet abrufbar. Damit lasse sich im Falle einer Wahl der Kandidaten das Abstimmverhalten mit den Ankündigungen im Vorfeld abgleichen. Das unterstütze das Anliegen, mehr Transparenz zwischen Politik und Wählern herzustellen.
Die gestellten Fragen werden laut Charalambous jeweils von einem Moderationsteam vor der Veröffentlichung gegengelesen und mit einem Moderationskodex abgeglichen. So wolle Abgeordnetenwatch etwa beleidigende Aussagen, Volksverhetzung, Diskriminierungen oder Fragen zum Privatleben unterbinden.
Anfang August starte zudem der sogenannte Kandidierenden-Check. Hierfür habe die Plattform allen Direktkandidaten jeweils identische Fragen zu politischen Themen gestellt. Mithilfe von durch den Nutzer einzugebenden Suchfunktionen ließen sich in Kombination mit der Postleitzahl Übereinstimmungen von eigenen Positionen mit denen der Kandidierenden anzeigen.
Abgeordnetenwatch.de ging erstmals 2004 online. Die Plattform arbeitet überparteilich und finanziert sich über Spenden.