2024 beantragten rund 28.500 Bürgerinnen und Bürger Einsicht in die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit. Der Präsident des Bundesarchivs spricht von einer “gesamtgesellschaftlichen Erfolgsgeschichte”.
35 Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Interesse an Stasi-Akten einem Medienbericht zufolge leicht gesunken. So stellten im vergangenen Jahr 28.571 Bürgerinnen und Bürger Anträge zur Stasi-Akteneinsicht, wie die “Bild”-Zeitung am Dienstagabend berichtete. Im Jahr zuvor seien es knapp 30.700 Anträge gewesen, 2022 rund 29.000. Im Jahr vor der Corona-Pandemie, 2019, waren es laut Bundesarchiv noch rund 56.500 Anträge auf Akteneinsicht.
Der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, bezeichnete die Einsicht in Stasi-Unterlagen als “gesamtgesellschaftlich(e) Erfolgsgeschichte”. Insgesamt seien seit Ende 1990 mehr als 7,5 Millionen Anträge zu Stasi-Unterlagen eingegangen, davon allein mehr als 3,4 Millionen Bürgeranträge. Hollmann sagte: “Wir müssen immer wieder an das von den Machthabern der SED-Diktatur und der DDR-Geheimpolizei begangene Unrecht erinnern, gerade in dieser Phase wachsender Verklärung der DDR.”
Auf Grundlage des 1991 in Kraft getretenen Stasi-Unterlagen-Gesetzes können Bürger Einsicht in die Akten beantragen, die das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) der ehemaligen DDR über sie anlegte. Die Verantwortung für die Stasi-Unterlagen hat 2021 das Bundesarchiv übernommen.