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Inszenierung zu DDR-Hotels tourt durch Niedersachsen

Mit ihrer neuen Inszenierung „Hotel Einheit“ tourt die Künstlergruppe „Das Letzte Kleinod“ ab Ende August durch Niedersachsen. Zuerst in Braunschweig und dann auch in Worpswede und in Geestenseth bei Bremerhaven zeigt das Ensemble ein dokumentarisches Theaterstück über die sogenannten HO-Hotels in der DDR. „Es waren einst die ersten Häuser am Platz in denen sich Menschen aus Ost und West begegneten“, sagte „Kleinod“-Mitbegründerin Juliane Lenssen am Donnerstag im Künstlerdorf Worpswede bei Bremen.

Für das Stück hat Regisseur Jens-Erwin Siemssen Zeitzeugen wie Hotelbeschäftigte und Gäste befragt und auf dieser Grundlage die Dialoge für das etwa 90-minütige Stück in elf Szenen geschrieben. Dadurch seien Geschichten nah an den Menschen entstanden, berichtete Lenssen. So hätten Restaurants, Nachtbars und Zimmer den Gästen einen ungewohnten Luxus geboten: „Beschattungen durch die Stasi waren in den Hotels alltäglich.“

Die mehrfach ausgezeichnete Künstlergruppe betreibt Deutschlands einzigen Theaterzug und zeigt die Inszenierung in mehreren Eisenbahnwaggons sowie auf der Ladestraße vor dem Zug. Zu den Requisiten gehören originale Möbel und Gegenstände aus der Glanzzeit der HO-Hotels wie dem „Hotel Stadt Frankfurt“ in Frankfurt/Oder oder dem „Hotel Lunik“ in Eisenhüttenstadt: Objekte vom Telefon über Mitropa-Geschirr bis zum Wartburg wecken Erinnerungen.

Die Künstlergruppe sieht ihr Stück auch als Annäherung zwischen Ost und West, der Titel ist in dieser Hinsicht Programm. „Über die Geschichte der Hotels und die Geschichten der Menschen können wir voneinander lernen“, betonte Lenssen. In Braunschweig wird „Hotel Einheit“ am 30. und 31. August sowie am 1. September gezeigt, in Worpswede vom 4. bis zum 7. September und in Geestensetz vom 10. bis zum 15. September. Die Premiere hat „Kleinod“ am 3. August in Eisenhüttenstadt gefeiert.