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Institut: Viele syrische Beschäftigte in systemrelevanten Jobs

Transport oder Gesundheit – solche Berufsfelder gelten als systemrelevant. Darin arbeiten laut einer aktuellen Analyse 62 Prozent der syrischen Beschäftigten. An der Gesamtbeschäftigung haben sie aber nur wenig Anteil.

Etwa 0,6 Prozent beträgt der Anteil syrischer Beschäftigter an der Gesamtbeschäftigung in Deutschland. Das teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Freitag in Nürnberg unter Berufung auf eine eigene Analyse für das Jahr 2024 mit. Wenn man berücksichtigt, dass manche Syrer inzwischen auch einen deutschen Pass habe, liegt der Anteil demnach bei rund 0,8 Prozent. 62 Prozent der syrischen Beschäftigten arbeiteten in sogenannten systemrelevanten Berufen, beispielsweise im Gesundheitswesen, im Bereich Transport und Logistik sowie in der Nahrungsmittelproduktion.

Im September 2024 waren 287.000 syrische Staatsangehörige in Deutschland beschäftigt, wie es weiter hieß. 82 Prozent seien dabei sozialversicherungspflichtig gewesen. “Mit 42 Prozent liegt ihre durchschnittliche Beschäftigungsquote allerdings unter den 61 Prozent, die syrische Geflüchtete sieben Jahre nach dem Zuzug erreichen”, so das Institut.

Im ersten Jahr nach der Ankunft in Deutschland waren laut Mitteilung noch 37 Prozent der syrischen Erwerbstätigen in Helfertätigkeiten beschäftigt, nach sieben Jahren sank dieser Anteil auf 26 Prozent. “Der Anteil der Beschäftigten in Spezialisten- und Expertentätigkeiten – Berufe, die in der Regel eine akademische oder höherqualifizierende Ausbildung erfordern – stieg in diesem Zeitraum auf 15 Prozent.” Insgesamt seien sieben Jahre nach dem Zuzug 74 Prozent der erwerbstätigen syrischen Geflüchteten in qualifizierten Tätigkeiten im Einsatz, die üblicherweise einen Berufs- oder Hochschulabschluss voraussetzten.

Syrische Männer sind den Angaben zufolge vorwiegend in Verkehrs- und Logistikberufen (22 Prozet), Fertigungs- und fertigungstechnischen Berufen (zusammen 21 Prozent), im Lebensmittel- und Gastgewerbe (14 Prozent), im Gesundheitswesen (11 Prozent) sowie im Bau- und Ausbaugewerbe (9 Prozent) beschäftigt. Syrische Frauen hingegen arbeiteten vorrangig in sozialen und kulturellen Dienstleistungen (28 Prozent), im Gesundheitswesen (18 Prozent), im Lebensmittel- und Gastgewerbe (17 Prozent) sowie im Handel (11 Prozent). Viele der Tätigkeitsfelder, in denen syrische Geflüchtete arbeiteten, gölten als Mangelberufe, dort fehlten also Arbeitskräfte.