Artikel teilen:

In den Stuben ist bald wieder was gebacken

Bundesweit laden Handwerk und Kirche Konfi-Gruppen bei „5000 Brote. Konfis backen Brot für die Welt“ zum Mitmachen für den guten Zweck ein. Erntedank geht es auch in Westfalen wieder los

Vor einigen Jahren erfanden Bäckereien und Kirchengemeinden in Hessen die Aktion „5000 Brote. Konfis backen Brot für die Welt“. 2014 wurde dann erstmals bundesweit gebacken. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, die Arbeitsgemeinschaft Handwerk und Kirche und die Aktion „Brot für die Welt“ hatten dazu aufgerufen – und Tausende von Konfirmandinnen und Konfirmanden backten in Hunderten von Backstuben ungefähr 60 000 Brote – an manchen Orten auch viele kleine Brötchen.
Die Spenden, die sie mit ihren Broten „erwirtschafteten“, gingen an Bildungsprojekte für Jugendliche in Kolumbien, Bangladesch und Ghana. Dabei kamen mehr als 220 000 Euro zusammen.
Den jungen Leuten machte es Freude, Teig zu kneten, Brot zu formen. Im wahrsten Sinne des Wortes hantierten sie mit diesem grandiosen Lebensmittel. Bäckerinnen und Bäcker investierten viel Zeit, leiteten Jugendliche gern an und gaben ihnen Einblick in das alte, traditionsreiche Handwerk.
Beide Seiten haben sich gefreut: über das Interesse aneinander – und über die gelungenen Produkte.
Die gemeinsame Aktion hat vielfachen Gewinn: Bäckereien können ihre Arbeit präsentieren und manchmal sogar Kontakt zu künftigen Auszubildenden knüpfen. Konfirmandinnen und Konfirmanden lernen den Berufsalltag kennen, bekommen eine viel größere Wertschätzung für das Brot. Und sie erhalten einen Eindruck von der oft schwierigen Situation Gleichaltriger in anderen Ländern.
Mit der finanziellen Unterstützung durch den Erlös entwickeln sich für die jungen Menschen in den Projekten von „Brot für die Welt“ die Bildungs- und Ausbildungsperspektiven positiv weiter.
Weil der Gewinn so groß war und ist, wurde die diesjährige Aktion schon im Januar bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin eröffnet. Zwischen Erntedank und dem ersten Advent wird das Backen dann in die Hauptsaison gehen.

Abschlussgottesdienst am ersten Advent in Hamm

Wo Bäckereien in den Vorjahren ihre Türen geöffnet haben, ist die Zusammenarbeit fast selbstverständlich. Wo Konfi-Gruppen und Bäckereien noch nicht zusammengefunden haben, helfen in Westfalen das Pädagogische Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Bäckerinnungs-Verband Westfalen-Lippe bei der „Partnersuche“.
„Die Zusammenarbeit zwischen Handwerk, Kirche und Konfis hat tolle Früchte getragen“, sagte Dieter Vierlbeck, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Handwerk. Präses Annette Kurschus und Landesinnungsmeister Heribert Kamm unterstützen die Aktion in Westfalen deshalb sehr engagiert.
Der Landesinnungsmeister wird zu Beginn der Hauptsaison am Erntedanktag die Jugendkirche in Soest besuchen und auch beim Abschlussgottesdienst am ersten Advent in Hamm dabei sein: „Ich finde es beeindruckend, dass die Konfis sich für die Jugendlichen in Ghana, in El Salvador und Albanien einsetzen. Dass sie dabei auch den Alltag in der Bäckerei erleben können, ist prima. Sie ist ein guter Lernort. Ich freue mich, dass Lernen und soziales Engagement gleichzeitig möglich sind. In unserem Verband haben viele Bäcker eine richtige Leidenschaft für die Aktion entwickelt. Vielleicht entsteht ja auch eine Zusammenarbeit zwischen anderen Handwerken und den Kirchengemeinden.“

Konfi-Gruppen, die noch nicht angemeldet sind, können noch mitmachen. Die Anmeldung läuft über die Konfirmandenarbeit des Pädago­gischen Instituts der Evangelischen Kirche von Westfalen, E-Mail: ku@pi-villigst.de.

Informationen über die Projekte und Materialien gibt es unter: www.5000-brote.de. Rückfragen an Heike Hilgendiek, Landessozialpfarrerin im Institut für Kirche und Gesellschaft, Telefon
(0 23 04) 75 53 49, E-Mail: heike.hilgendiek@kircheundgesellschaft.de.