Viele Heranwachsende in Thüringen sind nicht oder nur unzureichend gegen das humane Papillomavirus geimpft. Wie die Barmer-Krankenkasse am Mittwoch nach Auswertung ihrer Versichertendaten mitteilte, ist rund ein Drittel der Mädchen und jungen Frauen im Land nicht vollständig gegen das Virus immunisiert. Bei den Jungen bis 13 Jahren falle der Anteil ohne entsprechenden Schutz mit 71,6 Prozent noch höher aus.
Das humane Papillomavirus ist für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumore und für fast 100 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Eine entsprechende Impfung kann diese Krebserkrankung verhindern und damit Todesfälle vermeiden.
Die Thüringer Landesgeschäftsführerin der Krankenkasse, Birgit Dziuk, wies darauf hin, dass die Rate der jährlich Geimpften zum Ende der Corona-Pandemie hin massiv eingebrochen ist. Vor allem vom Jahr 2021 zum Jahr 2022 habe die Impfaktivität nachgelassen. In diesem Zeitraum sei die Rate bei den Mädchen und jungen Frauen in Thüringen um 26,2 Prozent, bei den Jungen und jungen Männern sogar um 35,4 Prozent gesunken. Grund für den Rückgang sei möglicherweise fehlendes Wissen über die Wichtigkeit der Impfung. Auch eine generelle Impfskepsis sei zu vermuten.