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Immer mehr Übergewichtige in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es deutlich mehr stark übergewichtige Menschen als im Bundesdurchschnitt. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Donnerstag in Hannover mitteilte, wurde bei rund jedem siebten Sachsen-Anhalter Adipositas – also Fettleibigkeit – diagnostiziert, darunter bei mehr Frauen als Männern. Bundesweit sei jeder Neunte von Adipositas betroffen.

Insgesamt habe sich der Anteil der von Adipositas Betroffenen von 2012 auf 2022 um fast 38 Prozent erhöht. Bei Männern sei der Anteil sogar um die Hälfte gestiegen, bei Frauen um knapp ein Drittel. Damit liegt Sachsen-Anhalt laut KKH über dem bundesweiten Anstieg von gut 30 Prozent, darunter 41 Prozent bei Männern und 26 Prozent bei Frauen. Nur in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein war der Anstieg mit rund 50 und 40 Prozent den Angaben zufolge noch höher.

Bei Adipositas handelt es sich den Angaben zufolge um eine Ernährungs- und Stoffwechselerkrankung, bei der das Übergewicht über das von Experten definierte Normalmaß hinausgehe. Betroffene Erwachsene haben einen Body-Mass-Index von 30 und mehr.

Laut der Ärztin Sonja Hermeneit von der KKH sind neben ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel auch Stress, Schlafstörungen oder psychische Belastungen Ursache von Fettleibigkeit. Ebenso könnten bestimmte Medikamente wie Antidepressiva oder Cortison Übergewicht verursachen. Das Körpergewicht beeinflusse zudem ernsthafte Folgeerkrankungen. Die Annahme, eine einfache Änderung des Lebensstils reiche aus, sei jedoch wissenschaftlich überholt, sagte Hermeneit.