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Immer mehr Drogenfunde in rheinland-pfälzischen Gefängnissen

Die Justizvollzugsanstalten in Rheinland-Pfalz melden immer häufiger Drogenfunde bei Gefangenen. Im vergangenen Jahr wurden bei Kontrollen in insgesamt 322 Fällen illegale Betäubungsmittel und Medikamente entdeckt, wie aus der Antwort des Mainzer Justizministeriums auf eine Kleine Anfrage aus der Grünen-Landtagsfraktion hervorgeht. Im Vergleich zu 2022 entsprach dies einem Anstieg um rund 50 Prozent. Besonders stark nimmt demnach der Missbrauch sogenannter neuer psychoaktiver Substanzen zu.

Die Anzahl der Funde dieser synthetischen „Designerdrogen“ hat sich den Angaben zufolge zwischen 2022 und 2024 verdoppelt. Bei den während der Haftzeit stichprobenhaft durchgeführten Drogentests gab es hingegen im selben Zeitraum keinen nennenswerten Anstieg der Nachweise von Drogenmissbrauch.

Synthetische Drogen gelangen nach Einschätzung des Ministeriums insbesondere über den Postweg über präparierte Briefe in die Gefängnisse. Um den illegalen Drogenkonsum in der Haft zu unterbinden, seien daher in Rheinland-Pfalz Drogendetektionsgeräte in Gebrauch, die Papier darauf untersuchen können, ob es mit synthetischen Substanzen getränkt ist.

Für drogensüchtige Strafgefangene werden im rheinland-pfälzischen Justizvollzug umfangreiche Therapie- und Beratungsangebote vorgehalten. Für Heroinabhängige ist auch eine Substitutionsbehandlung vorgesehen. Das Personal für den Bereich sei zuletzt aufgestockt worden. Suchtberatung sei auch Thema von Fortbildungsveranstaltungen für die Justizbeschäftigten.