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Immer mehr Angriffe auf Biberburgen

Thüringens Naturschützer beklagen eine Zunahme an Zerstörungen von Biberbauten. Wir der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) am Mittwoch in Jena mitteilte, hat die Zahl der Anzeigen bei den zuständigen Verwaltungen und der Polizei zugenommen. Jüngste Meldungen von zerstörten Burgen und Dämmen seien dabei aus dem Saale-Gebiet sowie Hildburghausen und dem Wartburgkreis gekommen.

Die Zerstörung der Bauwerke der Großnager sei strafbar, sagte ein Nabu-Sprecher. Der Biber und seine Bauwerke seien nach europäischem Recht und dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Für solche Angriffe könne ein Bußgeld bis zu einer Höhe von 50.000 Euro verhängt werden. Allerdings sei es schwierig, die Täter zu ermitteln.

Burgen und Dämme sicherten der Art und ihrem Nachwuchs das Überleben und seien deshalb ebenso wie das Tier selbst streng geschützt. Zu Konflikten könne es jedoch dort kommen, wo die Stauwerke in unmittelbarer Nähe zu landwirtschaftlichen Flächen errichtet werden. Hier könne es in nassen Jahren zu Überschwemmungen von Nutzflächen kommen. In solchen Fällen bestehe jedoch die Möglichkeit, in Abstimmung mit den zuständigen Behörden Überläufe in die Dämme einzubauen.

Rund 400 Jahre nach seiner Ausrottung breitet sich der Europäische Biber seit einigen Jahren wieder in Thüringen aus. Die Tiere errichten sich Wohnhöhlen in Uferböschungen oder in Form von künstlichen Burgen inmitten selbst aufgestauter Teiche. Sie sind reine Pflanzenfresser und nagen in den Wintermonaten vor allem an Bäumen und Sträuchern im unmittelbaren Uferbereich.