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Im Gespräch

Liebe Leserinnen und Leser, hier, auf der Seite „Im Gespräch“, haben Ihre Meinungen Platz. Wir freuen uns über jede Zuschrift zu Beiträgen in unserer Zeitung, über weiterführende Argumente, über kritische ebenso wie über zustimmende Anmerkungen. Allerdings müssen wir uns bei der Veröffentlichung Kürzungen vorbehalten. Außerdem benötigen wir Ihre volle Anschrift und eine Telefonnummer für eventuelle Rückfragen. Vielen Dank! Ihre UK-Redaktion

Idea: Wichtige Aufgabe
in der Kirche

UK 41 und 42/2018, AfD und Kirche (UK 41, Seite 5: „Unheilige Allianz“; UK 42, Seite 14: Leserbrief „Unverschämtheiten“)
Wenn das Gespräch zwischen Beatrix von Storch und dem Vorstandsvorsitzenden der evangelischen Nachrichtenagentur „idea“, Pfarrer Helmut Matthies, so war wie beschrieben, dann kann ich gut nachvollziehen, dass Verkündiger, insbesondere Pfarrer, sich darüber ärgern. Es wurden ja wohl pauschal und verallgemeinernd Behauptungen angeführt. Darauf fordert der Leserbriefschreiber dann Beweise und ruft zum Boykott von „idea“ auf. Was ist denn das? Meinungsterror?
Wenn jemand das Zeugnis, das Jesus Christus uns von Gott auf Erden hinterlassen hat, etwas anders deutet, dann versuche ich ihn zunächst zu verstehen. Kann man das nicht auch von einem Professer erwarten?
Ich meine, dass „idea“ eine ganz wichtige Aufgabe innerhalb unserer kirchlichen Gesellschaft hat und Unterstützung verdient, auch wenn ich einzelne Dinge mal ein wenig anders einschätze.
Erich Schumacher, Stemwede

Computer müssen Werkzeuge bleiben
UK 44/2018, Robotertechnik (Seite 1: „Bischof will keine Roboter taufen“)
Danke, Herr Bischof Jung, für dieses Nein zur Taufe der Roboter!
Allein, dass diese Frage (nach der Taufe von Robotern; d. Red.) heute verneint werden muss, zeigt ein wirkliches Problem: Das Wissen wird als Information missverstanden! Sprache wird auf Information reduziert! Unsere Hoffnungen, unsere Sehnsüchte, unsere Lieben – sie  spielen keine Rolle. Und doch sind es die Namen, die unser Leben bestimmen.
Mit den Worten des Computerpioniers Weizenbaum vom Massachusetts Institute of Technology (ders.: Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft, 1976, deutsch 1982): „Die Frage, der ich nachgehen will, lautet: „Welche menschlichen Ziele und Zwecke sollten geeigneterweise nicht an Computer delegiert werden?“(Seite 274)
Grundorientierungen von Weizenbaums Antwort: „Es ist in erster Linie seine Sprache, in der sich die Intelligenz und auch die einzigartige Identität des Menschen manifestiert. Wenn die Gesamtheit einer menschlichen Lebensgeschichte und das daraus erwachsende System an Denk- und Glaubensvorstellungen nicht formalisiert werden können, dann gibt es in der Tat eigene menschliche Ziele, die auf Maschinen nicht anwendbar sind.“ (Seite 262)
Die Grundkräfte menschlichen gesellschaftlichen Lebens heißen Glauben, Hoffen, Lieben. Mit ihnen sind wir beteiligt an der Erschaffung und Wiederholung und Erneuerung der gemeinsamen Lebenszeit (Epochen) über die Tode einzelner SprecherInnen und gemeinsamen Geistes hinweg. Die menschliche Sprache ist Träger des Geistes, des Spirits jeder menschlichen Gemeinschaft. Ob zum Frieden unter Generationen, Milieus und Völkern – oder nicht. Ohne diesen Spirit aber funktionieren Staaten nicht, sondern werden „failing states“ (deutsch: scheiternde Staaten; d. Red.).
Heiligen Geist kennt der Computer nicht, deshalb muss er Werkzeug bleiben! Thomas Dreessen, Gladbeck

Beides geht nicht: Mehr Waffen und Abrüstung
UK 44/2018, Weltpolitik/Aufrüstung (Leitartikel Seite 1: „Wer den Frieden will“)
Ihrer Meinung im Leitartikel in UK 44 möchte ich unbedingt zustimmen! Das „Sowohl als auch“ darin stört allerdings eine eindeutige Ansage. So heißt es im Untertitel: „Soll Deutschland mehr Geld für die Verteidigung des Friedens geben? Ja. Aber nur, wenn damit nicht alleine noch mehr Waffen finanziert werden. Sondern vor allem die Abrüstung“.
Ich wünschte mir die Aussage ohne die Worte „alleine“ und „vor allem“. Denn beides geht nicht: mehr Waffen und Abrüstung!
Vielen Dank für die insgesamt mutige Stellungnahme gegen die Rede der Politiker, wir müssten die NATO mit Waffen und Geld stärken!
Herbert Kühnle, Unna