Die Theologin Ilka Werner bleibt Superintendentin der evangelischen Kirche in Solingen. Auf der Herbsttagung der Synode des Kirchenkreises Solingen sei Werner einstimmig für weitere acht Jahre im Amt wiedergewählt worden, teilte der Kirchenkreis am Sonntag mit.
In ihrem Bericht an die Synode forderte die alte und neue leitende Geistliche zum „Standhalten“ auf. Werner sprach von einer zunehmenden Gefährdung der Demokratie in Deutschland, verwies auf die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA, auf wachsenden Antisemitismus und Antiislamismus, eine chronische Unterfinanzierung sozialer Aufgaben durch den Staat, die mörderische Brandstiftung im Frühjahr und den islamistischen Terroranschlag im August bei einem Stadtfest. Eine Kirche, die standhalte, müsse beharrlich bei ihrer Sache bleiben, sagte sie. Wo nötig solle sie mutig und theologisch begründet Widerstand leisten sowie solidarisch „auf Menschen zugehen, auch auf Anders- oder Nichtgläubige“ und „niemanden verloren geben“.
Auch der Solinger Landtagsabgeordnete Josef Neumann (SPD) ging auf das Attentat auf dem Stadtfest im August mit drei Todesopfern ein. Viele Menschen in der Stadt schienen davon wenig berührt zu sein, dennoch sei es wichtig, darüber nachzudenken, wie die Stadt mit der Erinnerung an dieses Attentat umgehen wolle. Die Erfahrungen des ausländerfeindlichen Brandanschlags von 1993 auf das Haus einer türkischen Familie zeigten, dass die danach gepflegte Erinnerungskultur nur einen sehr kleinen Teil der Solinger erreiche. „Wir sollten uns fragen, ob wir dieses Mal einen neuen Weg gehen wollen und mit wem wir diesen Weg gehen wollen.“
Nach Konsolidierungsmaßnahmen kann der kreiskirchliche Haushalt 2025 den Angaben nach wieder auskömmlich geplant werden. Den Ausgaben in Höhe von 2,7 Millionen Euro für die Arbeitsgebiete des Kirchenkreises stehen erwartete Einnahmen in gleicher Höhe gegenüber.