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Ihr seid das Licht – was sonst?

Jesus Christus vertraut darauf, dass wir diese Welt verändern – Gedanken zum Predigttext am Letzten Sonntag nach Epiphanias Von Thomas Köhler

Von Thomas Köhler

„Mehr Licht!“ – das sollen die letzten Worte Johann Wolfgang von Goethes gewesen sein. Mehr Licht wünsche ich mir auch. Mehr Licht als Schatten in dieser Welt. Mehr Licht in den Köpfen mancher Menschen. Mehr Licht im Umgang miteinander. Mehr Licht auch in mir. Dies schreibe ich unter dem Eindruck der Morde in Paris und der Demonstrationen, die auch unser Land erschüttern. Jesus ist das Licht, das Licht der Welt. Und doch heißt es: „Er ging weg und verbarg sich vor ihnen.“ „Warum gehst du weg, Jesus?“, möchte ich ihn fragen. „Warum bleibst du nicht bei uns? Wir brauchen dich doch so sehr.“ Es kann doch nicht sein, dass Menschen andere Menschen wegen ein paar Karikaturen umbringen. Es kann doch nicht sein, dass wir Menschen, die keine Heimat mehr haben, einen Wohnort verweigern. Von neuer Heimat wage ich kaum zu sprechen. Es kann doch nicht sein, dass der Wert eines Menschen danach entschieden wird, ob er die richtige Religion, ja, die richtige Form dieser Religion ausübt.(…)

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Predigttext am Letzten Sonntag nach Epiphanias: Johannes 12,32-36(37–41) (Reihe V)32 Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. 33 Das sagte er aber, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben würde. 34 Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso sagst du dann: Der Menschensohn muss erhöht werden? Wer ist dieser Menschensohn? 35 Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht. 36 Glaubt an das Licht, solange ihr es habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet. Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen.

Wir erproben den Entwurf der Neuordnung der gottesdienstlichen Lesungen und Predigttexte in der EKD, UEK und VELKD. Nach dieser ist Sonntag, der 1. Februar, der Letzte Sonntag nach Epiphanias (bisher Septuagesimae).