Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) ist das „Tier des Jahres 2024“. Igel finden in Deutschland immer weniger passenden Lebensraum, ihr Bestand nimmt offenbar schleichend ab, wie die Deutsche Wildtier Stiftung in Hamburg mitteilte. Auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands wird das Tier in der Kategorie „Vorwarnliste“ geführt.
Igel ist zum Stadtbewohner geworden
„Auf dem Land haben aufgeräumte Agrarlandschaften die früher üblichen Hecken, Gehölze und artenreichen Magerwiesen verdrängt“, sagte Stiftungsvorstand Klaus Hackländer. Mehr Abwechslung böten Gärten und Grünanlagen in Siedlungsgebieten. Inzwischen gebe es Schätzungen zufolge in Städten bis zu neunmal so viele Igel wie auf dem Land.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
„Aber auch hier hat es der Igel immer schwerer. Denn täglich werden Flächen versiegelt, und in Wohnstraßen breiten sich sterile Schottergärten aus“, sagte Hackländer. Übe der Mensch weiter negativen Einfluss auf den Braunbrustigel aus, sei zu erwarten, dass die Art in naher Zukunft in die Kategorie „gefährdet“ hochgestuft werden muss.
Igel benötigt als Quartier Laub- und Reisighaufen
Igel benötigen laut Wildtier-Stiftung Hecken sowie in Gärten wilde Ecken, in denen sich die Natur weitgehend ungestört entfalten kann. Dort können sie sich verstecken, im Sommer Nachwuchs zur Welt bringen und ab November Winterschlaf halten. Außerdem finden die Tiere dort Insekten, Spinnentiere und Regenwürmer als Nahrung. Wer einen Garten besitzt, könne solche Ecken sowie Laub- und Reisighaufen für Igel anlegen.