Bei der sogenannten Hummel-Challenge haben Freiwillige deutschlandweit über 11.000 Insekten-Sichtungen gemeldet. Die Aktion soll wichtige Erkenntnisse für die Forschung liefern.
Bei der sogenannten Hummel-Challenge des Bundes Naturschutz Bayern und des Thünen-Instituts in Braunschweig haben rund 3.700 Personen bundesweit mehr als 11.000 Insekten-Beobachtungen eingereicht. Laut Mitteilung vom Donnerstag wurden dabei rund 20 verschiedene Hummelarten entdeckt, darunter auch seltene und gefährdete Arten wie die Heide- und die Bergwaldhummel.
In Bayern seien besonders oft Hummeln aus der Erdhummel-Gruppe gemeldet worden, hieß es. Diese gälten als robust gegenüber niedrigen Temperaturen und seien daher auch an kühleren Frühlingstagen aktiv gewesen. Ebenfalls weit oben in der Rangliste seien Wiesenhummeln gewesen, gefolgt von Ackerhummeln, Baumhummeln und in diesem Jahr vergleichsweise wenigen Steinhummeln. Auch Bunthummeln und Veränderliche Hummeln seien seltener gesichtet worden als im Vorjahr.
“Wir hatten einen sehr trockenen Challenge-Zeitraum mit viel Wind und Nachtfrösten”, erklärte Martina Gehret, Projektverantwortliche beim Bund Naturschutz, die Schwankungen. “Eine geringere Artenvielfalt an Frühblühern kann zu weniger Hummelarten führen. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Bestände zurückgehen.” Die Frühjahrsdaten seien immer eine Momentaufnahme, sagte Gehret. Erst durch den Vergleich mehrerer Jahre ließen sich aussagekräftige Trends erkennen.
Zwischen 20. März und 9. April hatten die Verantwortlichen die Menschen in Deutschland zum Zählen von Hummeln aufgerufen. Hummeln gehörten zu den wichtigsten Bestäubern für Landwirtschaft und viele Wildpflanzen, hieß es. Die Fotos aus der “Hummel-Challenge” lieferten wichtige Daten für die Forschung. Einreichen konnte man die Bilder über eine kostenlose App. Die Aktion findet den Angaben zufolge jährlich im Frühjahr und im Sommer statt.