Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (HR) regt vor dem Hintergrund der Anschläge von Magdeburg und Aschaffenburg eine Art Notfallplan an, um den Sender für ähnliche Vorfälle in Hessen vorzubereiten. Sie habe sich gefragt, ob der HR für einen ähnlichen Fall gerüstet sei, sagte die neugewählte Rundfunkratsvorsitzende Miriam Dangel vom hessischen Bauernverband am Freitag in der Sitzung. Deshalb wolle der Rundfunkrat dem Sender dies als Aufgabe für eine der nächsten Sitzungen mitgeben.
HR-Intendant Florian Hager unterstrich, die schnelle Berichterstattung in der ARD vom Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg habe gezeigt, dass die Menschen die Informationen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern suchten. „Die Menschen kommen zu uns“, sagte er. Als „nicht ideal gelungen“ bezeichnete er die Berichterstattung zwischen den Regionalsendern an dem Abend. “Deshalb begrüße er den Vorschlag für ein eigenes Konzept im Falle einer notwendigen schnellen Berichterstattung aus Hessen.
Zuvor hatte Hager bekräftigt, dass der HR stärker in digitale Produkte investieren und mit anderen ARD-Sendern kooperieren wolle. „Wir merken, dass das Lineare deutlich an Relevanz verliert“, sagte Hager, auch wenn es aktuell noch eine große Rolle spiele. Zugleich soll die regionale Berichterstattung sowohl linear also auch digital weiterentwickelt werden. „Wir müssen deutlich flexibler werden“, betonte Hager. Dazu gehöre auch, „deutlich mehr in einem Portfolio zu denken und nicht mehr nur in Sendeplätze und Kanälen“.
Mit Blick auf die Reformen unterstrich er, der HR werde kleiner werden und auch sein Gelände verkleinern. Ziel sei es, eine höhere Flexibilisierung für den Sender zu erreichen.
Der Rundfunkrat des HR hat am Freitag einer Mitteilung zufolge neben der neuen Rundfunkratsvorsitzenden Dangel mit Katharina Seewald auch die stellvertretende Vorsitzende gewählt. Der HR-Verwaltungsrat wählte Petra Rossbrey zur neuen Vorsitzenden, stellvertretende Vorsitzende bleibt Kristin Gesang.