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Hope Mallorca: Zuschüsse und Spenden sinken – Armut wächst

Sonne, Sand und Sorgenfreiheit? Auf Mallorca gilt das längst nicht für alle: Immer mehr Menschen brauchen Hilfe wie etwa von “Hope Mallorca”. Doch die von Deutschen gegründete Stiftung ist selbst knapp bei Kasse.

Die Hilfsorganisation Hope Mallorca ringt um Spenden und öffentliche Zuschüsse, während die Armut auf der Insel offenbar immer weiter wächst. “Wenn wir keine Gelder bekommen, müssen wir die Hilfe einstellen”, sagte Gründerin Heimke Mansfeld der “Mallorca-Zeitung” (Montag). Die Stiftung versorgt Bedürftige kostenlos mit Lebensmitteln und medizinischer Hilfe, bietet eine Jobbörse und Nachhilfe.

Zuletzt sei die von deutschen Auswanderern während der Corona-Pandemie gegründete Organisation bei der Vergabe von Subventionen durch das mallorquinische Sozialamt IMAS leer ausgegangen, so Mansfeld. Hope Mallorca habe gegen die Entscheidung Berufung eingelegt. IMAS hatte 160.000 Euro für soziale Hilfsprojekte ausgeschrieben und für die Vergabe ein Punkteranking erstellt. Letztlich erhielt nur die Caritas genügend Zähler und bekam am Ende den kompletten Betrag, hieß es. Hope Mallorca fehlten drei Punkte. Auch andere Organisationen wie Mallorca Sense Fame (“Mallorca ohne Hunger”) gingen demnach leer aus.

Auch wenn die soziale Einrichtung aus einem anderen Topf 108.000 Euro für den Kauf von Lebensmitteln erhalten habe, habe man mit den anderen Zuschüssen kalkuliert, so Mansfeld. Schließlich steige der Bedarf. Mehr als 280 Familien holen sich demnach wöchentlich Lebensmittel bei Hope Mallorca. 30 Prozent der Bedürftigen hätten einen spanischen Pass. Um den Anforderungen Herr zu werden, habe die Stiftung fünf Personen angestellt. Auf Mallorca leben rund 950.000 Menschen.

“Die Armut und Obdachlosigkeit steigen immens auf Mallorca. Ganze Familien leben mittlerweile auf der Straße”, erläuterte Mansfeld. “Die Saisonarbeiter können sich mit dem Arbeitslosengeld im Winter keine Wohnung leisten. Sie warten auf den Saisonbeginn, damit sie endlich wieder in ein Hotel einziehen können.” Zeitgleich gingen die Spendeneinnahmen zurück, so dass öffentliche Subventionen umso wichtiger würden. “Es gibt mittlerweile so viele Krisen auf der Welt, dass die Leute gar nicht mehr wissen, für wen sie spenden sollen.” Zudem hätten viele Menschen durch die Inflation selbst Geldsorgen, erklärte die Sozialarbeiterin.