In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr die Belastungen durch bodennahes Ozon gewachsen. Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Immissionsschutzbericht 2022 des Landesamtes für Umwelt in Halle wurde der zulässige Grenzwert an 14 Tagen überschritten. Im Jahr zuvor sei dies nur an sieben Tagen der Fall gewesen. Ursache hierfür sei vor allem der extrem sonnige und heiße Sommer gewesen.
Ozon wirke in Bodennähe schädlich auf die Atemwege des Menschen sowie Tierwelt und Vegetation. Die Belastung hänge maßgeblich von der Witterung ab. Der Sommer 2022 sei der sonnenreichste seit rund 70 Jahren und mit einer deutschlandweiten Mitteltemperatur von 19,2 Grad der viertheißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen.
Die EU lasse pro Jahr 25 Überschreitungen des Achtstunden-Mittelwertes von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter zu, sagte Landesamtspräsidentin Sandra Hagel. Damit liege Sachsen-Anhalt noch im grünen Bereich. Auch die Belastungsspitze, wenn die Ozon-Konzentration innerhalb einer Stunde auf 180 Mikrogramm pro Kubikmeter steigt, sei im Jahr 2022 nicht erreicht worden.
Gleichwohl werde dieses Thema weiter intensiv beobachtet, sagte Hagel. Dies gelte umso mehr, da durch den Klimawandel heißere und sonnigere Sommer zu erwarten seien. Insgesamt werde die Luft in Sachsen-Anhalt aber immer sauberer, hieß es. So seien im Vorjahr die Grenzwerte für zentrale Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid und Feinstaub landesweit an allen Messstationen des LAU erneut sicher eingehalten worden.