Das Pfingsthochwasser hat in Saarbrücken und dem dazugehörenden Regionalverband weit über tausend Gebäude beschädigt. Der städtische Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) habe mehr als 10.000 Kubikmeter hochwasserbedingten Sperrmüll im Stadtgebiet abgefahren, sagte Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) nach Angaben der Stadt vom Freitag im Stadtrat. „Die Einsatzlage ist vorbei, aber es bleibt für die betroffenen Menschen, Unternehmen und die Stadt eine Krisenlage.“ Es werde Monate dauern, bis die Schäden an der kommunalen Infrastruktur behoben seien.
Starker Dauerregen hatte am Pfingstwochenende in großen Teilen des Saarlands und in Rheinland-Pfalz Überflutungen ausgelöst. Der saarländische Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) rechnet allein für Land- und Bundesstraßen saarlandweit mit einer vorläufigen Schadenshöhe von über 14 Millionen Euro. Die Kommunen sollen der Landesregierung bis zum 15. Juni eine Rückmeldung über die entstandenen Schäden geben.
„Manche Bereiche wie die Wälder und Bachläufe sind noch lange nicht vollständig erkundet, während in anderen Bereichen wie beim Austausch des Fallschutzes an Spielplätzen die Instandsetzungsmaßnahmen schon abgeschlossen sind“, sagte Conradt. „Wir gehen derzeit vor Ort in alle betroffenen Stadtteile, helfen beim Ausfüllen von Anträgen, hören zu, informieren auch darüber, was man tun kann, wenn man sein Haus vor Starkregen und Hochwasser schützen will.“ Bisher habe die Stadt knapp 200 Anträge auf Soforthilfe an den Regionalverband weitergeleitet, etwa 120 davon seien bearbeitet und das Geld ausgezahlt.
Der Saarbrücker Stadtrat verabschiedete zudem einstimmig Forderungen nach Finanzhilfen. Unterstützung brauche es bei ersten Instandsetzungsmaßnahmen sowie für Reinigung und Räumung, aber auch für den Katastrophenschutz sowie den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel. „Das Hochwasser mit seinen verheerenden Folgen trifft die Kommunen in einer Situation, in der sie finanziell bereits mit dem Rücken an der Wand stehen“, erklärte die Stadt.