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Hochschulen sollen stärker gegen Antisemitismus vorgehen

Die Hochschulrektorenkonferenz sichert zu, sich stärker gegen Antisemitismus einzusetzen. Es gelte, dafür die entsprechenden Strukturen zu schaffen.

Walter Rosenthal ist Präsident der Hochschulrektorenkonferenz
Walter Rosenthal ist Präsident der HochschulrektorenkonferenzImago / Jacob Schröter

Die Universitäten und Hochschulen in Deutschland sollen antisemitische Tendenzen an den Bildungseinrichtungen stärker bekämpfen. Das wurde den Angaben zufolge in Berlin bei einem ersten Vernetzungstreffen der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) mit dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, verabredet.

Ziel sei es, das Netzwerk der Hochschulbeauftragten gegen Antisemitismus zu erweitern, erklärten Klein und HRK-Präsident Walter Rosenthal. Derzeit seien die an den Hochschulen installierten Beauftragten häufig für unterschiedliche Formen von Diskriminierung zuständig.

Gegen Antisemitismus: Hochschulen wollen “starkes Mandat”

„Die Einschüchterung jüdischer und israelischer Studierender und Lehrender ist vollkommen inakzeptabel“, sagte Klein. Gleiches gelte für Attacken auf Studierende und Lehrende, die sich mit Israel solidarisch zeigen und sich gegen Antisemitismus einsetzen. Darum setze er sich dafür ein, Strukturen zu schaffen, die einer solchen Polarisierung entgegenwirken.

Dafür müssten die Hochschulbeauftragten „ein starkes Mandat erhalten“. Dieses sollte zum einen eine Beratungsfunktion der Hochschulleitung und zum anderen eine Ombudsfunktion einschließen. Die Beauftragten müssten überdies das Vertrauen von jüdischen Studierenden und Lehrenden genießen.

Rosenthal betonte, jüdische Studierende, Lehrende, Forschende und Mitarbeitende müssten sich an Hochschulen sicher fühlen können: „Dazu gehört auch, dass bei antisemitischen Vorfällen Ansprechpersonen leicht aufzufinden sind und die Betroffenen unterstützen und beraten können.“