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Hintergrund: Telefonseelsorge

Die Telefonseelsorge hat ihren Ursprung in England. 1953 inserierte der Baptistenpfarrer Chad Varah in einer Londoner Zeitung „Before you commit suicide, ring me up. Telephone Mansion House 9000!“ (Ehe Sie einen Suizidversuch unternehmen, rufen Sie mich an). Schon bald konnte er die große Anzahl der Anrufe nicht mehr alleine bewältigen und holte sich Unterstützung. Am 2. Februar 1954 gründete er die erste Telefonseelsorge-Einrichtung mit dem Namen „The Samaritans“.

Die Idee wurde rasch in Europa aufgenommen. 1956 entstand in Berlin die erste Telefonseelsorge-Stelle Deutschlands, 1974 die Telefonseelsorge Oldenburg. Heute besteht die Telefonseelsorge aus einem bundesweiten Netzwerk von mehr als 100 regionalen Telefonseelsorge-Stellen. Dort arbeiten nach Angaben des Dachverbandes „Telefonseelsorge Deutschland“ rund 300 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mehr als 8.000 ausgebildete Ehrenamtliche mit ganz unterschiedlichen Lebens- und Berufskompetenzen. Der Verein ist ein Fachverband des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung.

Die Telefonseelsorge ist aus dem Festnetz und dem Mobilfunknetz rund um die Uhr unter den bundeseinheitlichen gebührenfreien Rufnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 sowie 116123 erreichbar, außerdem im Internet per E-Mail und Chat über die Website www.telefonseelsorge.de. Finanziert wird sie überwiegend aus der Kirchensteuer. Hinzu kommen Spenden und vereinzelt in wenigen Stellen staatliche Zuschüsse. Die anfallenden Telefongebühren übernimmt die Deutsche Telekom als Partnerin der Telefonseelsorge.