Für die im Januar 2024 veröffentlichte ForuM-Studie hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg mehr als 3.000 Personalakten auf Hinweise auf sexualisierte Gewalt überprüft. Letztlich wurden für die Jahre von 1946 bis 2020 insgesamt 18 Beschuldigte und 25 bis 30 Betroffene ermittelt. Seit der Veröffentlichung haben sich für diesen Zeitraum nach Angaben der Kirche weitere 13 Frauen und fünf Männer an die Ansprechperson für Betroffene von sexualisierter Gewalt gewandt. Sie alle seien volljährig gewesen.
Zwischen 2021 und 2024 seien in der Meldestelle zwölf weitere Fälle gemeldet worden, die sich in diesen vier Jahren ereignet hätten. Diese beziehen sich auf insgesamt zwölf beschuldigte Personen und 17 Betroffene, davon drei Fälle aus der jüngsten Vergangenheit.
Bis Ende März dieses Jahres hat die oldenburgische Kirche 277.500 Euro als Anerkennungsleistungen an Betroffene gezahlt. Darin enthalten sind 46.000 Euro an Anerkennungszahlungen für Vorfälle im Bereich der Diakonie. Dort haben sich im Jahr 2022 eine betroffene Person und im Jahr 2024 zwei weitere betroffenen Personen gemeldet. Laut dem Screening älterer Akten haben sich zwischen 2009 und 2021 insgesamt 16 Personen bei der Diakonie gemeldet. Diese Meldungen beträfen auch jetzt im Oldenburger Land lebende Personen, die Gewalterfahrungen in der ehemaligen DDR oder in Kinder- und Erziehungsheimen erlitten haben.