Mit ihrer America-first-Politik streicht die US-Regierung massiv Entwicklungshilfe. Das trifft auch Projekte europäischer Organisationen. Jetzt soll die EU einspringen.
Religiöse Hilfsorganisationen in der EU warnen vor den Folgen des von US-Präsident Donald Trump verfügten Finanzierungsstopps für Auslandshilfen. Die Entscheidung, mit der zahlreiche Projektfinanzierungen eingefroren und 1.600 Stellen bei der Entwicklungsbehörde USAID gestrichen werden, habe globale Folgen, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, die am Dienstag von Caritas Europa verbreitet wurde. Die Organisationen riefen die EU und ihre Mitgliedstaaten zum Einspringen auf.
Viele europäische Nichtregierungsorganisationen erhielten Geld über USAID und indirekt über das UN-System. Auch lokale Partner europäischer Organisationen seien auf US-Finanzierung angewiesen, erklärten die Hilfswerke.
Der Schritt der US-Regierung schwäche den Aufbau demokratischer Gesellschaften durch lokale Akteure. Der Aufbau von Vertrauen und Infrastruktur habe Jahre gedauert. Lokale Organisationen hätten nun eine noch größere Last zu tragen.
Die Hilfswerke, neben Caritas Europa auch der katholische Entwicklungs-Dachverband CIDSE, Islamic Relief und drei weitere Organisationen, verlangten “dringendes Handeln seitens der europäischen Geber”. Ohne Flexibilität und Ausnahmeregelungen in den öffentlich-privaten Finanzierungsmechanismen seien “katastrophale Verluste unvermeidlich”.
Religiöse Hilfsorganisationen erhielten den sozialen Zusammenhalt und dienten als vertrauenswürdige und in der Gesellschaft verankerte Partner, hieß es weiter in der Stellungnahme. Durch Kirchen, Moscheen, Synagogen und religiöse Initiativen werde man dem Engagement für die Bedürftigsten treu bleiben.