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Hilfswerk ruft zu sofortigem Handeln in Afghanistan auf

Angesichts der starken Erdbeben in Afghanistan hat der Direktor des internationalen christlichen Hilfswerks „Shelter Now“, Udo Stolte, zu Geldspenden aufgerufen. „Man muss sofort handeln, denn die Leute sitzen auf den Trümmern ihres Hauses und können nichts machen“, sagte Stolte am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Organisation mit Sitz in Braunschweig ist eine der wenigen internationalen Hilfsorganisationen, die auch nach der Machtübernahme durch die Taliban im Jahr 2021 im Land blieben.

Derzeit unterstütze das Hilfswerk die staatliche Klinik mit Medikamenten, sagte Stolte. Weitere Gelder wolle er auf den Weg bringen, um den Menschen vor Ort direkt und schnell helfen zu können. „Shelter Now“ hatte erst kürzlich eine Zahnklinik nahe dem Epizentrum unweit von Herat eröffnet. Die Klinik sei nicht betroffen.

Am Sonnabend hatte es in Afghanistan mehrere starke Erdbeben gegeben, die Dörfer in der Region um die Provinzhauptstadt Herat zerstörten. Auch am Montag habe es laut Stolte noch ein großes Nachbeben gegeben. Nach Medieninformationen gibt es bereits mehr als 2.000 Tote.

Das Hilfswerk leistet seit 1983 humanitäre Arbeit im Nahen und Mittleren Osten. 2001 geriet „Shelter Now“ international in die Schlagzeilen, weil das damalige Taliban-Regime in Afghanistan 24 Mitarbeiter des Hilfswerks wegen angeblicher christlicher Missionstätigkeit zweieinhalb Monate lang inhaftiert hatte. Unter ihnen waren vier Deutsche.