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Hilfswerk befürchtet Völkermord in Brasilien

Aachen – Das katholische Hilfswerk Misereor warnt nach der Wahl des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro vor weiteren Angriffen auf indigene Völker. „Die Tötung von Menschen, Vertreibungen aus den indigenen Gebieten sowie Plünderungen aus den Geschäftsstellen der CIMI sind keine Einzelfälle“, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel in Aachen. Nach Angaben des Indigenen-Missionsrates (CIMI), einem Partner von Misereor in Brasilien, drohten Anhänger Bolsonaros mit Gewalt gegen die indigene Bevölkerung. Bereits am Abend des Wahlsieges sei es zu Angriffen gekommen. Vor allem das Volk der Guarani-Kaiowa leidet Spiegel zufolge seit den 1990er Jahren immer wieder unter Gewalttaten. Dies sei ein Hinweis darauf, dass sich die Angriffe bis hin zu einem Völkermord ausweiten könnten. Die brasilianische Regierung sei ihrem Versprechen aus dem Jahr 2007, den Guarani-Kaiowa einen Teil ihres angestammten Landes im Bundesstaat Mato Grosso do Sul zu überlassen, bis heute nicht vollends nachgekommen. Plantagenbesitzer hätten dies verhindert.KNA