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Hilfsorganisation fordert Aufstockung der UN-Flüchtlingsprogramme

Die Organisation Islamic Relief beklagt eine Unterfinanzierung der internationalen Flüchtlingshilfe. Durch die immer langwierigeren Krisen seien inzwischen Millionen von Menschen seit Jahren oder sogar Jahrzehnten auf der Flucht, erklärte die Hilfsorganisation am Donnerstagabend in Köln. Die internationale Reaktion darauf sei jedoch ungenügend. So verfüge etwa der von den Vereinten Nationen geleitete Reaktionsplan 2024 für den Sudan bislang über weniger als ein Sechstel der erforderlichen Mittel (16 Prozent). Programme in Syrien und Afghanistan hätten mit ähnlichen Defiziten zu kämpfen.

Die weltweite politische Aufmerksamkeit konzentriere sich häufig auf die relativ geringe Zahl der in den reichsten Ländern ankommenden Flüchtlinge, kritisierte die Hilfsorganisation. Doch suche die große Mehrheit der weltweit Vertriebenen Zuflucht in den armen Nachbarstaaten oder blieben in ihren Heimatländern. Für die Menschen, die vor der Gewalt in Syrien, Jemen, Afghanistan und Myanmar geflohen sind, gebe es aber nur wenige Möglichkeiten, ihre eigenen Nahrungsmittel anzubauen oder Arbeit zu finden. Die Kürzungen der internationalen Hilfe führten dort zu einem kritischen Mangel am Notdürftigsten.

Die Bewältigung der weltweiten Vertreibungs- und Flüchtlingskrise erfordere eine Aufstockung der Soforthilfe für Flüchtlinge und eine stärkere Unterstützung für die längerfristige Sicherung des Lebensunterhalts, um langfristig die Abhängigkeit von der Hilfe zu verringern, mahnte Islamic Relief. Gleichzeitig sollte in den Krisenregionen weiter das Augenmerk auf diplomatische Verhandlungen und Friedenskonsolidierung sowie die konsequente Einhaltung des Völkerrechts gelegt werden.