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Hessischer Friedenspreis für ermordete Vivian Silver

Ehre für Brückenbauerin: Der Hessische Friedenspreis wird erstmals in seiner Geschichte posthum verliehen – an die von der Hamas getötete Vivian Silver.

Jonathan Zeigen hält ein Foto seiner Mutter
Jonathan Zeigen hält ein Foto seiner MutterImago / UPI Photo

Die ermordete Friedensaktivistin Vivian Silver erhält den Hessischen Friedenspreis der Albert-Osswald-Stiftung für das Jahr 2023. Das teilten Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und der Kuratoriumsvorsitzende Karl Starzacher in Wiesbaden mit. Die kanadisch-israelische Staatsbürgerin Silver wurde beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober im Kibbuz Beeri getötet worden. Sie war eine der prominentesten Friedensaktivistinnen des Landes und plädierte für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern.

“Mit Vivian Silver erhält erstmals in der Geschichte des Hessischen Friedenspreises eine Persönlichkeit nach ihrem Tod die international renommierte Auszeichnung”, erklärte Wallmann. “Über ein halbes Jahrhundert setzte sie sich in verschiedenen Organisationen und Projekten mit großem persönlichen Engagement und ganzem Herzen für den Frieden in der Region ein.” Wallmann würdigte Silver als Brückenbauerin und Hoffnungsträgerin auf ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern.

Vivian Silver gehörte zu den Gründungsmitgliedern von “Women Wage Peace”

“Der Hessische Friedenspreis würdigt das friedenspolitische Lebenswerk”, sagte Starzacher. Mit ihren Projekten habe sie gezeigt, wie es gelingen könne, die Spaltung durch Dialog zu überwinden. “Das macht sie posthum zu einer würdigen Preisträgerin des Hessischen Friedenspreises 2023”, erklärte er.

Der Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am 1. Juli im Landtag in Wiesbaden statt. Der Preis soll Yonatan Zeigen, einem der Söhne von Vivian Silver, überreicht werden. Als Laudator ist der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, angekündigt.

Silver, die in Winnipeg geboren wurde, wanderte vor 50 Jahren mit einer sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung nach Israel ein und gehörte zu den Mitbegründerinnen des Kibbuz Gezer. Seit 1990 lebte sie dann im Kibbuz Beeri. Silver gehörte unter anderem zu den Gründungsmitgliedern der israelisch-palästinensischen Friedensorganisation “Women Wage Peace” (zu deutsch: Frauen stiften Frieden), die nach dem Gazakrieg 2014 entstand und setzte sich für ein Friedensabkommen zwischen Israelis und Palästinensern ein.

Im Alter von 74 Jahren wurde Vivian Silver ermordet.