In der Bibellese (Seite 3) wird zur Zeit der Prophet Hesekiel behandelt. Aber heißt das Buch überhaupt Hesekiel, wie Luther es nannte? Oder nicht vielmehr Ezechiel, wie es in anderen Übersetzungen, unter anderem der katholischen Einheitsübersetzung, immer schon hieß?
Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Schaut man in den hebräischen Urtext, so stößt man auf einer Version, die mit den beiden genannten relativ wenig zu tun hat: J‘chez‘kel. Die griechische Version der hebräischen Bibel, die Septuaginta, machte daraus „IEZEKIEL“: Der hebräische Buchstabe Buchstabe „Jod“ wurde dabei zum griechischen „Iota“. Allerdings wird der Prophetenname in der Septuaginta nicht einheitlich wiedergegeben. Das wiederum führte wahrscheinlich dazu, dass die lateinische Übersetzung der Vulgata eine ganz andere Version anbot: „HIEZEKIHEL“. Daraus macht Luther dann „Hesekiel“. Die katholische Einheitsübersetzung dagegen wählte die an das Griechische angelehnte Form „Ezechiel“.
In der revidierten Lutherbibel 2017 stehen beide Varianten: Das Buch ist mit Hesekiel (Ezechiel) überschrieben, und die Doppelseiten sind jeweils links mit Ezechiel und rechts mit Hesekiel gekennzeichnet. leg
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