Fast 17 Millionen Hilfsbedürftige, zerstörte Kliniken, die Landwirtschaft am Boden: Ein halbes Jahr nach dem Machtwechsel bleibt Syrien ein Krisengebiet. Doch funktionierende Hilfswege wecken neuen Optimismus.
Die deutsche Hilfsorganisation Help sieht ihre Arbeit in Syrien optimistisch. Zwar gebe es sechs Monate nach dem Sturz von Machthaber Baschar-Al-Assad weiter Gewalt, eine hohe Inflation und massive Probleme in der Gesundheitsversorgung, wie Help am Mittwoch in Bonn mitteilte. Doch die Aufhebung der EU-Sanktionen habe den Transport von Hilfsgütern deutlich vereinfacht. Help-Generalsekretär Thorsten Klose-Zuber reiste nach eigenen Angaben kürzlich erstmals seit Jahren wieder in das Krisenland.
“16,7 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen”, berichtete die Landesdirektorin für Syrien, Mirna Abboud. “Weite Teile der Infrastruktur sind zerstört und über die Hälfte der gesamten medizinischen Versorgung ist zusammengebrochen.” Die Landwirtschaft liege weitgehend am Boden.