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Heizungstausch: Mieterbund fordert Förderung fairer Vermieter

Der Deutsche Mieterbund und das Freiburger Öko-Institut haben Empfehlungen für die Förderung des Heizungstauschs in Mietwohnungen vorgelegt. Es sei von zentraler Bedeutung für die Wärmewende, die Zuschüsse nach dem Einkommen zu staffeln, erklärten der Mieterbund und das Institut am Mittwoch in Berlin. Menschen mit wenig Geld wohnten häufig in schlecht gedämmten Wohnungen mit veralteten Heizungen und würden durch die Energieausgaben stärker belastet.

Auf der Basis von Berechnungen des Öko-Instituts schlagen Mieterbund und Experten einen Förderbonus von 15 Prozent der Investitionskosten für Vermieter vor, die nach einer energetischen Modernisierung mindestens zehn Jahre lang die Miete zehn Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete belassen. Das komme Mietern zugute und Eigentümern oder kommunalen Wohnungsgesellschaften, die keine überhöhten Mieten verlangen, erklärten sie. Für die energetische Sanierung von Sozialwohnungen fordert der Mieterbund außerdem zusätzliche Bundesmittel.

Der Studie des Öko-Instituts zufolge kommen die Fördermittel für energetische Sanierungen bisher vorwiegend gutsituierten Eigentümern zugute. Auch der Förderbonus für Geringverdiener beim Heizungstausch gehe an Eigentümer, nicht an Mieter. Gemeint ist damit ein Zuschlag von 30 Prozent für Haushalte mit einem Jahreseinkommen unter 40.000 Euro.

Der Mieterbund beziffert die Kosten einer Förderung der energetischen Sanierung von Mietwohnungen nach dem Modell des Öko-Instituts mit rund fünf Milliarden Euro im Jahr. Eine Möglichkeit der Gegenfinanzierung sei, bei den Fördermitteln für Gutverdiener zu sparen. Bisher gehen den Angaben zufolge 45 Prozent der staatlichen Förderung für Komplettsanierungen an Eigentümerhaushalte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 5.000 Euro im Monat. (1732/30.07.2024)