Für viele Menschen in Baden-Württemberg ist angemessenes Heizen 2022 zu teuer gewesen. Nach ersten Ergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2022 lebten rund 633.000 Menschen in Haushalten, die laut eigener Einschätzung aus finanziellen Gründen Temperaturen unterhalb ihrer persönlichen Wohlfühlgrenze hatten, teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit.
Besonders häufig betroffen waren demnach Familien mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern. Rund 8,9 Prozent von ihnen gaben an, ihre Wohnung aus Geldmangel nicht angemessen heizen zu können. Fast ebenso stark betroffen waren Alleinerziehende und ihre Kinder (8,7 Prozent) und Personen in Haushalten mit drei oder mehr Erwachsenen mit Kindern (7,2 Prozent).
Gemessen an der Gesamtbevölkerung in Baden-Württemberg ergab sich im Jahr 2022 ein Anteil von 5,7 Prozent. Deutschlandweit war er mit 6,6 Prozent noch etwas höher. Im Jahr 2021 waren die Anteile in Baden-Württemberg und bundesweit noch etwa halb so hoch. Den Grund für den Anstieg sieht das Statistische Landesamt vor allem in den höheren Energiepreisen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den steigenden Lebenshaltungskosten. (0004/02.01.2024)