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Hamburger Museum lässt es 2025 glitzern

Im Museum für Kunst & Gewerbe (MK&G) Hamburg trifft im kommenden Jahr eine Perücke von Dragqueen Olivia Jones auf einen Bühnenanzug des Sängers Bill Kaulitz. Beides wird in der Ausstellung „Glitzer“ zu sehen sein, einer Schau über „ein wunderbares Zeug, das du nie wieder loswirst“, wie Museumsdirektorin Tulga Beyerle bei der Vorstellung des Jahresprogramms 2025 des MK&G am Dienstag scherzt. Wie Designprodukte in Szene gesetzt werden, hinterfragt die zweite große Schau des Jahres, ihr Titel lautet „Hello Image. Die Inszenierung der Dinge“. Für 2024 rechnet das MK&G laut kaufmännischem Geschäftsführer Alexander Stockinger mit insgesamt 130.000 Gästen bis Jahresende – 20 Prozent weniger als erhofft, aber „das wirft uns nicht aus der Bahn“, betont Stockinger.

„Es geht um das Material, wo es überall eingesetzt wird, welche Wirkungen es entfaltet“, sagt Beyerle über die „Glitzer“-Ausstellung (28. Februar 2025 bis 26. Oktober 2025). Die Schau wird laut MK&G zeigen: Glitzer ist Symbol für Zugehörigkeit, Empowerment und Selbstbestimmung, es kommt in politischen Kontexten und kollektiven Bewegungen zum Einsatz, ist Mittel des Protests, der Performance und der Popkultur. Beyerle erläutert, Glitzer sei vielerorts zu finden, im Jugendzimmer ebenso wie in der Queer-Szene.

Die Schau „Hello Image“ untersucht laut MK&G-Direktorin, wie „eine Schreibmaschine, ein Tintenfass“ und weitere Konsumgüter „in die Welt“ kommen. „Welche Rolle spielen Grafikdesign und Fotografie in dieser Inszenierung? Wie entsteht das Image eines Produktes?“ Rund 20 Fallstudien werden beispielhafte Geschichten des Produkt- und Werbedesigns von den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis heute veranschaulichen (4. April 2025 bis 12. April 2026).

Anfang Juli wird die Sammlungspräsentation „Inspiration SWANA“ eröffnet, als Abschluss der Neugestaltung der außereuropäischen Sammlung des MK&G. Die inhaltliche Neuausrichtung blickt kritisch auf das eigene koloniale Erbe. „SWANA“ steht als Abkürzung für die Region Südwestasien und Nordafrika.

Der deutsch-ghanaische Künstler Jojo Gronostay, der in den Bereichen Mode, Fotografie und Kunst zu den Themen Identität, Neokolonialismus und Wertgewinnung in der Modeindustrie arbeitet, wurde im Förderprogramm „Fonds für Junges Design“ der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen eingeladen, mit der Sammlung des MK&G zu arbeiten. Die Ergebnisse seiner künstlerischen Arbeit zeigt er ab Ende Mai (23. Mai 2025 bis 3. August 2025).

Die Ausstellung „Zinn. Von der Mine ins Museum“ beschäftigt sich mit der Herkunft und den ökologischen Hintergründen dieses Werkstoffs (15. Februar 2025 bis 10. August 2025). An der Schau wirken Studierende der Humboldt-Universität zu Berlin mit. Eine weitere Ausstellung im kommenden Jahr widmet sich dem nachhaltigen Pariser Modelabel „XULY.Bët“ des Designers Lamine Kouyaté (30. Juli 2025 bis 1. August 2027).

Im Rahmen der Reihe „Fotografie neu ordnen“ wird die Künstlerin Sara Sallam eingeladen, sich in die Sammlungsbereiche Fotografie und neue Medien sowie Antike im MK&G zu vertiefen und darauf basierend neue Arbeiten zu gestalten (31. Oktober 2025 bis 17. Mai 2026). In ihren multimedialen Installationen entwickelt sie oftmals Gegenerzählungen zu historischen Narrativen aus kolonialem Kontext.