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Hamburg sieht Bildungsauftrag nicht allein bei Schulen

Schulen und Kitas können laut der niedersächsischen Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) nicht allein die Verantwortung tragen für die Bildung von Kindern und Jugendlichen.

Schulen und Kitas können laut der niedersächsischen Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) nicht allein die Verantwortung tragen für die Bildung von Kindern und Jugendlichen. Die gesamte Gesellschaft, Familien, Freundeskreise, Gemeinschaften, Vereine, Verbände oder die Kirche seien dazu aufgerufen, Kinder und Jugendliche durch ihren Lebensweg zu begleiten, sagte die Politikerin beim Jahresempfang der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe. „Der Bildungsbegriff kann nicht allein an Schulen und Kitas abgeladen werden.“

Hamburg sprach in der Bückeburger Stadtkirche vor mehr als 700 Gästen aus Kirche und Gesellschaft zu der Frage „Was bildet den Menschen?“. Um den großen Herausforderungen gerecht zu werden, vor denen sie stünden, brauchten Schulen Freiräume, betonte die Ministerin. „Am Ende ist Bildung vor allem Erfahrung.“

Generell befänden sich Schule und Gesellschaft bei der Bildung in einem Spagat, der zur Selbstentfaltung und zugleich zum solidarischen Handeln aufrufe, sagte Hamburg. Dass etwa die Fähigkeit zur Empathie oder auch Solidarität zu anderen Menschen inzwischen keine Selbstverständlichkeit mehr seien, sei immer wieder zu erfahren. In den Schulen brauchten daher Vielfalt und eine Gleichberechtigung der Unterschiedlichkeiten Raum. „Bildung ist der beste Impfstoff gegen Vorurteile, Diskriminierung, Rassismus, Hass und Gewalt.“

Bei dem Empfang wurden auch 164 Schüler und Beschäftigte aus Bildungseinrichtungen und von Verbänden ausgezeichnet. Ihre Arbeit präge zukünftige Generationen, sagte Synodenpräsidentin Daniela Röhler. Traditionell ehrt die Kirche bei ihren Empfängen das Engagement von Menschen, die durch ihren Einsatz das Leben in Kirche und Gesellschaft aktiv mitgestalten. Im vergangenen Jahr hatte die Landeskirche unter anderem mit unterschiedlichen Schulformen vor den Sommerferien Projekttage zum Thema „Gerechtigkeit“ veranstaltet.