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Hamburg: Mieterverein unterstützt “Kampagne Mietenstopp”

Der Mieterverein zu Hamburg unterstützt die bundesweite „Kampagne Mietenstopp“. In Hamburg bekämen zunehmend mehr Menschen angesichts hoher und stetig steigender Mieten Angst, dass sie sich ihre Miete in absehbarer Zukunft nicht mehr leisten können, teilte der Mieterverein am Freitag mit. Er rief Mieterinnen und Mieter dazu auf, ihre Mietbilanz auszurechnen und diese an ihre politischen Vertreterinnen und Vertreter zu schicken.

Das Bündnis „Kampagne Mietenstopp“ fordert eigenen Angaben auf seiner Website zufolge eine stärkere Begrenzung von Mieterhöhungen in bestehenden Mietverhältnissen differenziert nach Wohnungsmärkten für sechs Jahre. Da Mieterinnen und Mieter beim Abschluss neuer Mietverträge der angespannten Marktsituation besonders ausgesetzt seien, müsse zudem die Mietpreisbremse nachgeschärft werden und bundesweit gelten.

In Hamburg seien die Mieten in den zurückliegenden acht Jahren um 37,85 Prozent gestiegen, von 10,49 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2016 auf 14,46 pro Quadratmeter Anfang 2024, informierte der Mieterverein unter Berufung auf aktuelle Zahlen der „empirica“-Preisdatenbank auf Basis der sogenannten „Value“-Marktdaten. Das seien 1.012,20 Euro Kaltmiete bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung. „So kann es nicht weitergehen“, mahnte der Mieterverein.

Die eigene Mietbilanz auszurechnen, sei auf mietenstopp.de/mietenbilanz/ möglich, hieß es. Mieterinnen und Mieter könnten dort ihre aktuelle Miethöhe eingeben und diese beispielsweise mit der von vor zehn Jahren vergleichen. Nach Eingabe der Postleitzahl erhielten sie Vorlagen für Posts auf sozialen Netzwerken und eine E-Mail-Vorlage mit Kontaktangaben der Abgeordneten in ihrem Wahlkreis.

Die „Kampagne Mietenstopp“ plant für Sonnabend (15. Juni) einen bundesweiten Aktionstag. Dem Bündnis gehören Mieterinitiativen aus ganz Deutschland sowie Verbände wie Deutscher Mieterbund, Deutscher Gewerkschaftsbund, Arbeiter-Wohlfahrt und Paritätischer an. Während der geforderten sechs Mietenstopp-Jahre müsse verstärkt bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, fordert das Bündnis. Dabei müsse sich auch der Staat als Anbieter bezahlbaren Wohnraums seiner Rolle als ausgleichender Faktor auf dem Wohnungsmarkt bewusst werden.