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Häusliche Gewalt: Sachsen-Anhalt fördert Hilfsangebot

Um Betroffene von häuslicher Gewalt und Stalking besser unterstützen zu können, fördert Sachsen-Anhalts Sozialministerium mehr Personal in einer Interventionsstelle in Halle (Saale). Staatssekretärin Susi Möbbeck (SPD) hat dazu am Dienstag einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 164.000 Euro an Gaby Hayne, die Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Halle-Merseburg, überreicht. „Wir wollen die Betroffenen ermutigen, Taten anzuzeigen und ihr Leben wieder selbstbestimmt in die Hand zu nehmen“, sagte Möbbeck bei der Übergabe des Förderbescheids in Halle.

Gewalt fange nicht immer mit Schlägen an, so Möbbeck weiter. Es gehe auch um Stalking und Psychoterror. Der Femizid im März dieses Jahres in Bad Lauchstädt habe zu einer Sensibilisierung für die Gefahren von häuslicher Gewalt und zu einem Anstieg der Beratungen durch die Interventionsstelle geführt. Die Einrichtung unterstützt den Angaben zufolge Betroffene, Angehörige und Fachkräfte, um bedrohliche Situationen abzuwenden.

Deren Geschäftsführerin nannte die Statistiken bedrückend: „Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, jeden Tag findet ein Tötungsversuch statt“, sagte Hayne. Die Interventionsstelle in Halle bearbeite mindestens einmal im Monat einen Hochrisikofall, bei dem Frauen mit dem Tod bedroht würden. Von häuslicher Gewalt oder Stalking Betroffene könnten sich direkt an die Beratungsstelle wenden, hieß es. Sie werde aber auch grundsätzlich nach einem Polizeieinsatz oder einer Anzeigenaufnahme einbezogen.