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Wilhelma stellt Gürteltier als “Zootier des Jahres 2025” vor

Das Gürteltier ist Zootier des Jahres 2025. „Mit ihrem einzigartigen Knochenpanzer haben sie 60 Millionen Jahre Erdgeschichte überdauert, doch heute kämpfen viele Gürteltierarten um ihr Überleben“, teilte der Verband der Zoologischen Gärten am Montag in Berlin mit. Die Mehrzahl der 23 Gürteltierarten lebe in Mittel- sowie Südamerika und repräsentiere eine faszinierende Vielfalt hinsichtlich Größe, Aussehen, Lebensweise und Fortpflanzung.

Die am Montag im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma Stuttgart vorgestellte Zootier-des-Jahres-Kampagne 2025 widme sich dem Schutz dieser besonderen Säugetiere, hieß es. Schirmherr der diesjährigen Artenschutzkampagne ist Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne). „Gürteltiere sind stille Botschafter des Artenschutzes“, sagte er. Doch selbst diese „kleinen Naturwunder“ seien verletzlich und mittlerweile zunehmend bedroht. Der Mensch greife viel zu stark in ihre Lebensräume ein und zerstöre damit ihre Lebensgrundlage.

Während manche der Vertreter sich bislang auch im Umfeld des Menschen als recht anpassungsfähig erwiesen, kämpften mehrere Gürteltierarten akut um ihren Fortbestand, erklärte der Verband der Zoologischen Gärten: „Und das, obwohl Gürteltiere als einzige Säugetiere einen Panzer aus kleinen miteinander verbundenen Knochenplatten besitzen. Der Panzer ist flexibel, was es einigen Arten ermöglicht, sich bei Gefahr und zum Schutz vor Fressfeinden zusammenzurollen.“

Die industrielle Landwirtschaft dringt den Angaben zufolge mit ihren Reis-, Soja-, Nutzholz- und Palmölplantagen sowie mit Nutztierhaltung immer weiter in ihre Lebensräume vor. Auch die Förderung von Erdöl und anderen Bodenschätzen beeinträchtige das Überleben der Tiere. Besonders nachts würden sie zu Opfern des Straßenverkehrs. Zusätzlich steige der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, wodurch Insekten, wichtigste Nahrungsgrundlage der Gürteltiere, dezimiert würden.

Zoologische Gärten halten und züchten in der Natur gefährdete Tierarten in koordinierten Erhaltungszuchtprogrammen. Seit 2016 macht die Zootier-Kampagne auf bedrohte Tierarten aufmerksam, die oft im Schatten anderer Tiere und damit weniger im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit stehen. (0068/13.01.2025)