Am Gründonnerstag, dem Donnerstag vor Ostern, erinnert die Kirche an das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Der Volksbrauch will, dass “grüne Speisen” wie Spinat oder Brunnenkresse auf dem Tisch stehen. Allerdings verdankt der Tag seinen Namen offenbar nicht der Farbe, sondern dem althochdeutschen Wort “grunen” oder “greinen” für “weinen”: Gründonnerstag als Tag der “Greinenden”, der Weinenden, der Büßer.
Beim letzten Abendmahl teilte Jesus mit seinen Jüngern Brot und Wein und begründete damit die Feier der Eucharistie. In jeder katholischen Messe erinnert die Wandlung daran, dass Jesus Christus in den Zeichen von Brot und Wein gegenwärtig ist.
Rituelle Fußwaschungen durch Papst Franziskus
In manchen Gottesdiensten gibt es auch das Ritual der Fußwaschung. Der symbolträchtige Ritus erinnert an die Demutsgeste Jesu, der den biblischen Berichten zufolge seinen Jüngern vor dem Abendmahl die Füße wusch. Papst Franziskus war schon mehrfach am Gründonnerstag in Gefängnissen und wusch dort Häftlingen die Füße. Die Evangelische Kirche bietet seit einigen Jahren spontane Fußwaschungen in Innenstädten an.
Trauer über das Leiden Jesu wird auch dadurch symbolisiert, dass im Gründonnerstags-Gottesdienst ab dem Gloria-Gesang Orgeltöne und Glockengeläut bis zur Osternacht verstummen. Nach der Messfeier werden Blumenschmuck und Kerzen beiseite geräumt. In manchen Gemeinden schließt sich eine stille Gebetswache an.