Die Grimme-Preise gehen in diesem Jahr im Bereich Fiktion erstmals ausschließlich an Serien und nicht an Spielfilme. Die fünf Auszeichnungen in diesem Bereich erhalten die Serien „Angemessen Angry“ (RTL), „Die Zweiflers“ (hr), „Festmachen“ (NDR), „Herrhausen – der Herr des Geldes“ (rbb/SWR/hr) und „Uncivilized“ (ZDF), wie das Grimme-Institut am Donnerstag in Marl mitteilte. Auch der Publikumspreis der Marler Gruppe geht an „Angemessen Angry“. Insgesamt werden 16 Grimme-Preise und drei Sonderpreise vergeben. Sie werden am 4. April im Marler Theater verliehen. Der 1964 erstmals vergebene undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis.
„Die ausgezeichneten Produktionen dieses Jahrgangs zeigen, was Fernsehen leisten kann: informieren, reflektieren und immer wieder aufklären“, sagte die neue Leiterin des Grimme-Instituts, Çigdem Uzunoglu. „Die Preisträgerinnen und Preisträger greifen dabei auf beeindruckende Art und Weise die aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Flucht und Migration auf, das Erstarken des Rechtsextremismus und sexualisierte Gewalt.“
Die Auszeichnung für die Besondere Journalistische Leistung erhalten in diesem Jahr Isabell Beer und Isabel Ströh für ihre Recherchen zu sexueller Gewalt für die Filme „StrgF – Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram“ (NDR/funk). Weitere Grimme-Preise gehen an Isabel Schayani und Mareike Wilms für „Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl“ (WDR), Jonathan Schörnig & Adrian Then für ihren Dokumentarfilm „Einhundertvier“ über Seenotrettung (mdr), „Exile Never Ends“ (ZDF) und „Total Trust – Was China der Welt nicht zeigt“ (ZDF/Arte/NTR).
Für ihre langjährige journalistische Arbeit erhalten Ulrike von der Groeben und Peter Kloeppel in diesem Jahr die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbands. Die Studierendenjury zeichnet den Dokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran“ (WDR) aus.
In der Kategorie Unterhalten gehen Grimme-Preise an „Die Teddy Teclebrhan Show“ (Prime Video), die ursprünglich in der Kategorie Fiktion nominierte Serie „Player of Ibiza“ (NDR) und „Kroymann – Ist die noch gut?“ (RB/SWR/NDR/WDR). Maren Kroymann erhalte damit ihren mittlerweile vierten Grimme-Preis, hieß es.
Mit „Sisterqueens“ (ZDF) wird in der Kategorie Kinder & Jugend den Angaben zufolge erstmals ein langer Dokumentarfilm im Bereich des Kinderprogramms ausgezeichnet. Weitere Grimme-Preise gehen an das Nachrichtenformat „Atlas“ (NDR/funk) sowie an Zoe Magdalena für ihre Leistung als Headautorin und Schauspielerin der Serie „Hungry“ (ZDF).