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Grassi Museum widmet DDR-Geschichte neues Kapitel

Das Leipziger Grassi Museum für Völkerkunde stellt ein weiteres Kapitel seiner Geschichte vor. Ein neuer Ausstellungsbereich nimmt die DDR-Zeit des Museums in den Blick, wie das Grassi am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Themen seien die sogenannte Völkerfreundschaft und die fehlende Reisefreiheit, die sich auch in Museen widergespiegelt haben.

Zudem werde am Beispiel des „Indianistik“- Klubs gezeigt, welchen Einfluss die Völkerkunde auf das Privatleben, aber auch die Nischen- und Popkultur in der DDR hatte. Der neue Ausstellungsteil ist von Freitag an für Besucher zugänglich.

Neu im Grassi Museum sei außerdem ein Bereich zum Thema „Geschlecht und Sexualität in Zusammenhang mit Macht, gesellschaftlichen Normen und kolonialen Verflechtungen“. Zu sehen ist unter anderem eine umfangreiche Schmucksammlung des türkisch-deutschen Gynäkologen und Kunstsammlers Ümit Bir (1929-2014), die das Museum seit 2004 als Dauerleihgabe aufbewahrt. Die Sammlung gehört mit über 4.000 Exponaten zu den größten Privatsammlungen von orientalischem Schmuck weltweit.

Im Ausstellungsbereich zu den Benin-Bronzen werde darüber hinaus eine queer-feministische Sichtweise auf die Geschichte des Königreichs Benin vorgestellt. Bis heute dominierten in Nigeria patriarchale gesellschaftliche Strukturen und Vorurteile gegenüber Frauen, hieß es. Feministische Strömungen seien daher auch in der Geschichtsschreibung unterrepräsentiert.