Der Bremer Eigentümerverband „Haus und Grund“ hat einen Graffiti-Workshop im Osterferienprogramm der Sozialbehörde in der Hansestadt scharf kritisiert. „Während sich das Bündnis gegen Farbvandalismus mit dem Senator für Inneres Gedanken über die Eindämmung der Verschandelung der Stadt durch Farbschmierereien macht, lockt die Senatorin für Soziales und Jugend mit ihrem Osterferienangebot Kinder von 10 bis 16 Jahren an die Spraydose, um diese schon von klein auf zu Farbvandalistinnen und Farbvandalisten ausbilden zu lassen“, erklärte Verbands-Geschäftsführer Ingmar Vergau.
Das könne man nicht nur als Affront gegen das in Bremen aktive Bündnis gegen Farbvandalismus bezeichnen, protestierte Vergau. Es sei auch eine bewusste Gefährdung der Kinder dieser Stadt. „Vor dem Hintergrund, dass mittlerweile bewiesen ist, dass das Sprayen mit Lacken, wie sie unter anderem von der Graffitiszene genutzt werden, gesundheitsgefährdend ist, ist dieses Osterferienangebot der Senatorin höchst bedenklich.“
In der Ankündigung zu dem Workshop des Kinderateliers in Bremen-Borgfeld am 4. April heißt es, die Kids lernten in diesem Kurs vom Profi die Basics und erste Tricks des Sprayens. Hochwertige Sprühfarben und Schutzkleidung wie Masken, Handschuhe und Kittel würden bereitgestellt.
Die Bremer Sozialbehörde wies die Kritik des Eigentümerverbandes zurück. Nichts stütze die Annahme, „dass der Ferienkurs Kinder und Jugendliche dazu verleiten wird, Häuserwände anzusprayen“, sagte Sprecherin Nina Willborn dem Bremer „Weser-Kurier“ (Samstag).