Am Grabmal von Kaiser Otto dem Großen (912-973) im Magdeburger Dom finden derzeit vorbereitende Arbeiten für die geplante Restaurierung statt. Wie die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin der Kathedrale und das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie am Montag mitteilten, wird derzeit mittels Georadar die Standfestigkeit des Sarkophags untersucht.
Bei Voruntersuchungen im vergangenen Jahr sei eine eiserne Platte unterhalb des Bodenbelags aufgefallen, die korrodiert sei. Ihr Zustand sowie das mögliche Vorhandensein weiterer Platten sei unbekannt, hieß es. Sie könnten aber für die Stabilität des Grabes von großer Bedeutung sein.
In den vergangenen Wochen wurde das Grabmal mit einer Holzkonstruktion eingehaust. Zudem sind laut Kulturstiftung mithilfe eines Laserscanners hochauflösende 3D-Modelle des Sarkophags erstellt worden.
Videoaufnahmen hatten im vergangenen Jahr gezeigt, dass Stahleinbauten aus dem Jahr 1844, die den Sarkophag aus Kalkstein abstützen sollen, starke Korrosionsschäden aufwiesen. Dadurch könnten die Marmorplatte sowie der Sarkophag aus Kalkstein gesprengt werden, hieß es.
Die Deckplatte lagert den Angaben zufolge zudem auf teilweise nur einen Zentimeter dünnen Wänden. Sarkophag und Marmorplatte wiesen zudem Risse auf. Dadurch komme es zu einem Klimaaustausch mit dem Kirchenraum.
Otto I., genannt der Große, war ab 962 erster römisch-deutscher Kaiser. 937 gründete er in Magdeburg das Mauritiuskloster, aus dem später der erste Dom wurde. Hier wurden Otto und seine erste Frau Editha (910-946) bestattet.