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Grabesritter: Christen im Heiligen Land können Vermittler sein

Der Großmeister der Grabesritter hat auf die vermittelnde Rolle von Christen im Heiligen Land hingewiesen. Das christliche Zeugnis schlage sich auf keine Seite, so Kardinal Fernando Filoni vor Journalisten am Dienstag im Vatikan. Christinnen und Christen seien Vermittler zwischen den verschiedenen Realitäten, weil sie diese in ihre eigene Wirklichkeit miteinbezögen.

Der Großmeister des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem erklärte zur aktuellen Situation, dass niemand Israel das Existenzrecht absprechen könne. Gleiches gelte für das palästinensische Volk. Keines dieser beiden Rechte sei dem anderen überlegen. Wenn die gegensätzlichen Sichtweisen nicht überwunden und die Rechte aller nicht respektiert würden, würden die derzeitigen Kämpfe nicht enden, so Filoni.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist ein päpstlicher Laienorden mit Sitz im Vatikan. Er hat eigenen Angaben zufolge weltweit 30.000 Mitglieder, davon 1.460 in Deutschland. Als seine Hauptaufgabe sieht er die Unterstützung der Christinnen und Christen im Heiligen Land. Dort fördert der Orden Sozial- und Bildungsprojekte sowie Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kinder- und Altenheime oder Hochschulen.

Derzeit gebe es besonders für die humanitäre Hilfe im Heiligen Land viele außerordentliche Spenden, sagte der Generalgouverneur der Grabesritter, Leonardo Visconti di Modrone. Besonderes Augenmerk liege dabei etwa auf den Schulen des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, die Kindern aller Religionen offenstünden. Aber auch andere Projekte, wie beispielsweise Flüchtlingshilfe würden unterstützt.

Filoni und Visconti di Modrone sprachen im Rahmen einer Pressekonferenz zur kommenden Generalversammlung des Ordens in Rom. Diese findet alle vier Jahre statt. Vom 6. bis 9. November werden sich die Ritter und Damen mit dem Thema “Ausbildung” befassen. Erstmals werden dabei auch die sogenannten Großpriore, also geistliche Leiter, als Beobachter an der Versammlung teilnehmen.

Der Großprior des gesamten Ordens ist der Lateinischen Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Er wird sich via Videotelefonie an der Konferenz beteiligen. Der Großprior der deutschen Statthalterei ist Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising.