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Gottesdienst erinnert an verstorbene Wohnungslose in Bremen

Mit einem öffentlichen Gedenkgottesdienst will der diakonische Verein für Innere Mission (VIM) am 26. November an die wohnungslosen Männer und Frauen erinnern, die in den vergangenen Monaten in Bremen gestorben sind. „Wohnungslose Menschen sind Teil unserer Gesellschaft, auch nach ihrem Tod“, erklärte am Montag die Leiterin der Wohnungslosenhilfe bei der Inneren Mission, Eileen Bumann. Im Leben seien sie oft übersehen worden. „Wir wollen an sie erinnern und ihr Leben und Sterben damit würdigen.“

Während des Gottesdienstes am Totensonntag, der den Angaben zufolge um 11 Uhr in der Kapelle auf dem Friedhof in Bremen-Walle beginnt, sollen die Namen der Verstorbenen verlesen und Kerzen für sie angezündet werden. Danach ist ein Gang zu der Urnen-Grabstelle geplant, die 2012 für wohnungslose Menschen auf dem Waller Friedhof eingerichtet wurde. Mittlerweile sei eine zweite Grabstelle erworben worden, die auch besichtigt werden könne, hieß es.

Bevor es die Grabstellen auf dem Waller Friedhof gab, wurden die Verstorbenen in der Regel anonym über ein Sozialbegräbnis beerdigt. Schätzungen zufolge gibt es in Bremen mehr als 600 obdachlose Menschen. Die Zahl der Wohnungslosen ohne eigenes Dach über dem Kopf ist deutlich höher. Viele der Frauen und Männer, die dauerhaft auf der Straße leben, erreichen das 60. Lebensjahr nicht. Ihre Gesundheit ist oft durch ungesicherte Lebensverhältnisse, schlechte medizinische Versorgung und Sucht massiv angeschlagen.