Rat und Verwaltung der Stadt Göttingen haben den tätlichen Angriff auf die Grünen-Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott an einem Wahlkampfstand scharf kritisiert und einvernehmlich ihre Solidarität mit der Politikerin erklärt. Zugleich appellierten sie an die Bevölkerung, an der Europawahl teilzunehmen und mit ihrer Stimme die Demokratie zu stützen. Kollenrott war am Samstag, als sie in der Innenstadt für die Europawahl warb, von einem Mann nach einem kurzen Wortwechsel attackiert und verletzt worden. Gegen den Täter, einen 66-Jährigen aus Göttingen, ermittelt die Polizei unter anderem wegen Körperverletzung.
Zwei Tage vor dem Angriff sei das deutsche Grundgesetz 75 Jahre alt geworden, heißt es in der am Montag veröffentlichten Erklärung von Rat und Verwaltung. Es garantiere die Meinungsfreiheit. Die freie Äußerung der Meinung ende aber da, wo andere Menschen eingeschränkt, bedrängt, diskriminiert, beleidigt, beschimpft oder tätlich angegriffen würden. „Angriffe auf Menschen, die sich wie Marie Kollenrott für das Gemeinwohl einsetzen, haben weder in Göttingen, noch in Deutschland oder Europa einen Platz.“