Die diesjährigen Goethe-Medaillen gehen an den inhaftierten türkischen Kulturförderer Osman Kavala, die Sprachwissenschaftlerin Li Yuan aus China und den belgischen Autor David Van Reybrouck. Wie das Goethe-Institut am Dienstag in Berlin mitteilte, wird die Auszeichnung am 28. August in Weimar durch die Präsidentin des Goethe-Instituts, Gesche Joost, verliehen.
Die von Osman Kavala 2002 gegründete Organisation Anadolu Kültür hat laut Jury-Begründung Projekte wie das Diyarbakır Arts Center und den Kunstraum Depo in Istanbul initiiert, die Menschenrechte, Kunst und Kultur stärken. Anadolu Kültür widme sich der Förderung des Dialogs, insbesondere mit den Nachbarregionen der Türkei.
Die chinesische Germanistin Li Yuan hat den Angaben zufolge mit ihren Forschungsprojekten den Lehrplan und die Unterrichtspraxis an chinesischen Schulen und Universitäten tiefgreifend beeinflusst. Ihre Arbeit trage wesentlich zur interkulturellen Verständigung sowie der Stärkung des Faches Deutsch als Fremdsprache in China bei, erklärte die Jury.
David Van Reybrouck wiederum setzt sich laut Begründung für die Einrichtung von Bürgerräten und eine Erneuerung demokratischer Prozesse ein. Seine Bücher über Südafrika, den Kongo oder Indonesien machten zudem Perspektiven sichtbar, die von der westlich dominierten Geschichtsschreibung wenig beachtet werden.
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit derzeit 151 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache und pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit.