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Gibt es immer wieder Wunder?

Wunder? Der moderne Mensch tut sich schwer damit. Auf der einen Seite ist er skeptisch, wenn in der Bibel davon erzählt wird. Auf der anderen Seite ist der Begriff des „Wunders“ allgegenwärtig. Der Schlager singt davon. Erwachsene entdecken fantastische Abenteuer von Comic-Helden (Superman, Wonderwoman) neu. Die Werbung wird nicht müde, „Wunder“-Mittel anzupreisen.

Ich habe einmal eine Liste meiner eigenen kleinen und großen Wunder zusammengestellt:
1. Die Speicherkarte meines Navigationsgeräts. Hat die Größe eines Fingernagels. Darauf sind aber die Städte, Straßen, Flüsse und Tankstellen ganz Europas verzeichnet. Unglaublich, oder?
2. Der Teutoburger Wald. Seit Jahr und Tag gehe ich dort spazieren. Letzte Woche habe ich erfahren, dass die Steine, über die ich schon so oft gelaufen bin, 120 Millionen Jahre alt sind und damals ein urzeitliches Meer eingegrenzt haben. Da geht man plötzlich mit einer neuen Ehrfurcht in den Wald.
3. Sternenlicht. Das, was man in klaren Nächten über sich funkeln sieht, gibt es vielleicht gar nicht mehr: Das Licht, das uns erreicht, ist vor mehreren Milliarden Jahren auf die Reise gegangen. Wir wissen also nicht, ob die Sterne, die wir bestaunen, überhaupt noch existieren. Das würde man erst in weiteren zig Milliarden Jahren sagen können.
Und jetzt mein Lieblingswunder: ein Lächeln. Was das auslösen kann, wenn es von Herzen kommt, ist unbeschreiblich. Zuneigung, Wärme, Geborgenheit. Das Glück, von einem anderen Menschen angenommen zu sein – all das schwingt in diesem einen Augenblick mit. In diesem Moment gibt es gar keinen Zweifel: Wunder gibt es immer wieder.