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Gewerkschaft warnt vor Sozialkürzungen in Bremen

Die Gewerkschaft ver.di hat vor weiteren Kürzungen im Bremer Sozialsektor gewarnt. Die finanziellen Probleme in diesem Bereich seien noch drastischer als bislang bekannt, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Das Geld des Europäischen Sozialfonds für die Förderperiode 2021 bis 2027 in Höhe von 150 Millionen Euro sei nahezu vollständig ausgegeben worden. Projekte, die Menschen in schwierigen Lebenslagen unterstützen, könnten nicht verlängert werden. Die Gewerkschaft berief sich auf Zahlen des Regionalmagazins „buten un binnen“ des Senders Radio Bremen.

Steffen Moldt von der Gewerkschaft ver.di warnte vor massiven Folgen, wie Kündigungen bei den betroffenen Trägern, Insolvenzen von Einrichtungen und dem langfristigen Schwund zentraler sozialer Infrastruktur in der Hansestadt. Der Wegfall stabilisierender Maßnahmen treffe nicht nur die Schwächsten der Gesellschaft, sondern gefährde auch die soziale Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es bestehe die Sorge, dass demokratiefeindliche Kräfte diese Lücken nutzen könnten, um mit eigenen Angeboten Räume zu besetzen, die durch den Rückzug des Staates entstehen.

Ver.di-Sprecherin Ulrike Schilling forderte Maßnahmen, die benachteiligten Menschen Stabilität geben. Statt zu kürzen, müssten soziale Angebote perspektivisch ausgebaut werden. Außerdem müssten Arbeitsplätze in diesem Bereich gesichert und attraktiver gestaltet werden.