Artikel teilen:

Gewerkschaft ruft zum Protest gegen Bremer Kita-Gesetz auf

Die Gewerkschaft ver.di hat zu einer Protestversammlung am 1. April gegen die geplanten Änderungen am Kita-Gesetz aufgerufen. Die Kundgebung vor dem Büro der Bremer Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) beginne um 13.30 Uhr, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit. Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass künftig Menschen ohne pädagogische Ausbildung für einen begrenzten Zeitraum und im Vertretungsfall Kita-Gruppen eigenständig leiten dürfen.

Der Gesetzesentwurf verfehlt laut ver.di das Ziel, die frühkindliche pädagogische Betreuung der Kinder qualitativ und quantitativ zu verbessern. „Die Annahme, man schaffe durch Absenkungen der pädagogischen Standards mehr Verlässlichkeit in der Betreuung der Kinder, ist falsch“, sagte die Sprecherin der ver.di Betriebsgruppe von Kita Bremen, Sandra Behrmann. Kita Bremen ist ein gemeinnütziger Eigenbetrieb der Stadtgemeinde Bremen. Der größte Träger für Kita-Betreuung in Bremen betreut rund 9.000 Kinder in 90 Kinder- und Familienzentren mit einem Team aus 2.500 Mitarbeitenden.

Die Sprecherin des ver.di Arbeitskreises für die freien Kitas, Janine Meiß, ergänzte, die im Gesetzesentwurf angestrebte Kostenneutralität sei „ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, der Eltern und der Kinder“. Sie vermute, dass der Bremer Senat dauerhaft auf Kosten der Kinder sparen wolle. „Kostenneutralität und Qualifizierungsoffensive sind unvereinbar.“

Werde der Gesetzesentwurf realisiert, steige die ohnehin schon enorme Belastung der pädagogischen Fachkräfte, warnte Ulrike Schilling von der Gewerkschaft ver.di. Sie befürchte, dass noch mehr Erzieherinnen und Erzieher die Branche verlassen und der Krankenstand unter den Beschäftigten ansteigen wird.