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Gewerkschaft kritisiert Kundgebung gegen “Tagesspiegel”

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) der Gewerkschaft Ver.di Berlin-Brandenburg hat eine geplante Protestkundgebung von pro-palästinensischen Aktivisten vor dem Gebäude des Berliner „Tagesspiegel“ kritisiert. Der für Mittwochnachmittag angekündigte Protest sei nicht isoliert zu betrachten, sondern reihe sich in eine besorgniserregende bundesweite Entwicklung der Gefährdung der Pressefreiheit ein, warnte die Vorsitzende der dju Berlin-Brandenburg, Renate Gensch.

Die Anmelder der Demonstration würden dem „Tagesspiegel“ unter anderem „Verleumdung“ von politischen Aktivisten der Pro-Palästina-Proteste sowie Falschberichterstattung vorwerfen. Seit dem terroristischen Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 würden bei Pro-Palästina-Demonstrationen in Berlin regelmäßig Journalisten in ihrer Arbeit behindert, bedroht und vereinzelt sogar körperlich angegriffen.

Am 14. Februar sei es dazu zu einer Blockade des Axel Springer Verlags und am 15. Februar zu einem Anschlag auf den Verlag gekommen. „Nun richtet sich der extremistische Teil der Pro-Palästina-Proteste gegen den Tagesspiegel und seine Berichterstattung“, warnte Gensch.

Sie betonte, friedliche Proteste gegen Pressehäuser seien legitim. Antisemitismus, Blockaden, Anschläge auf Pressehäuser und Übergriffe auf Journalisten seien aber völlig inakzeptabel. Die Berichterstattung des „Tagesspiegels“ verstoße weder gegen den Pressekodex noch gegen die Persönlichkeitsrechte der Aktivisten. Diese hätten ein „autoritäres Verständnis von Pressefreiheit und Gesellschaft“.